Ihr sucht noch nach einem Hauptgericht für Heiligabend, das nicht dazu führt, dass ihr den gesamten 24. Dezember in der Küche umherwuselt? Wie wäre es dann mit diesem französischen Klassiker mit weihnachtlichem Twist? Es lässt sich wunderbar am Tag davor zubereiten, denn wie ein gutes Gulasch, wird es morgen nur besser!
Mein Rezept ist übrigens eine abgewandelte Version vom Herrn und Meister Bocuse „persönlich“, der leider im Januar verstorben ist.
Der „Weihnachtselfen-Staub“ ist in diesem Fall einfach eine Prise Lebkuchengewürz, Ingwer und Anis aber ihr könnt auch Orangenzesten und Grand Manier hinzufügen. Was ich das nächste Mal unbedingt ausprobieren möchte, sind Maronis!
Wenn ihr noch wegen Beilagen überlegt, unter dem Rezept findet ihr ein paar Anregungen. Viel Erfolg!
Du brauchst (für 6 Personen)
Phase 1: der Ansatz
- 1,3 kg Rindsschulter
- 3 EL Butter
- 5 Lorbeerblätter
- 2 Bund Suppengemüse (außer den Karotten und der Petersilie)
- 500 ml Rotwein (klassischerweise Burgunder aber ein anderer kräftiger Rotwein ist ebenfalls top)
- 700 ml Fond
- 1 EL getrockneter Thymian
- 5 Pfefferkörner und Wacholderbeeren
- 5 Anissterne (für die Weihnachtsedition)
- ein Daumengroßes Stück Ingwer (für die Weihnachtsedition)
Phase 2: Das Gemüse, das nach einer Stunde zugefügt wird
- 5 Schalotten
- die Karotten aus dem Suppengemüse (es sollten ca. 6 sein)
- Optional: Maronen, Orangenzesten oder Lebkuchengewürz (für die Weihnachtsedition)
Phase 3: Für die Duxelles (am nächsten Tag)
- 400g Champignons
- 100g Bauchspeck
- (die Petersilie aus dem Suppengemüse)
So geht’s:
Phase 1
- Die Schulter in ca. 5 cm große Würfel schneiden und in eine Tupperdose geben. Die Lorbeerblätter darüber zerbröseln und ein bisschen in das Fleisch einreiben. Mit dem Rotwein aufgießen sodass es vollständig bedeckt ist (der kommt nachher in die Soße). Im Kühlschrank 2-3 Stunden ziehen lassen.
- Das Mis en Place vorbereiten: Das Suppengemüse schälen bzw. waschen ( vor allem den Lauch) und alles außer den Karotten und der Petersilie grob würfeln. Den Ingwer ungeschält in Scheiben schneiden
- Jetzt das Fleisch aus dem Kühlschrank holen und durch ein Sieb gießen, den Rotwein auffangen.
- Einen gusseisernen Topf (beziehungsweise ein großer Topf mit schwerem Boden) erhitzen. Die Hälfte der Butter erhitzen (aufpassen, dass sie nicht verbrennt, ansonsten könnt ihr auch Öl nehmen) und darin die erste Hälfte des Rindfleischs langsam von allen Seiten anbraten (dadurch schließen sich die Poren und der Saft bleibt beim weiteren Garen im Fleisch). Genauso mit der zweiten Hälfte verfahren.
- Jetzt alles Fleisch zurück in den Topf geben, den Rotwein und den Fond, sowie alle Gewürze aus der Phase 1 hinzufügen. Etwas salzen und 1,5 Stunden leicht köchelnd mit geschlossenem Topf schmoren.
Phase 2
- Die Karotten schräg in ca. 0,5 cm dicke Scheiben schneiden.
- Die Schalotten schälen, den Stunk abschneiden und der länge nach vierteln.
- Das Fleisch mit einer Zange aus dem Topf holen und den Sud durch ein Sieb gießen. Dann kommen Fleisch, Fond, Schalotten und Karotten wieder zusammen in den Topf zurück. Es folgt die zweite Runde abschmecken: vorsichtig salzen, wenn ihr Orangenzesten zufügen wollt, tut das jetzt oder schmeckt das Ganze mit Lebkuchengewürz ab. Auch Maronen kommen am besten jetzt dazu.
- Noch einmal für 30 Minuten kochen, abkühlen lassen und dann bis zum nächsten Tag kalt stellen.
Phase 3 – an Heiligabend
- Die Pilze entweder mixen (ein klassisches Duxelles – eine würzige Pilzfarce – besteht aus durch den Fleischwolf gejagten Champignons) oder in Scheiben schneiden.
- Den Speck würfeln und in einer Pfanne auslassen, die Pilze dazugeben und so lange braten, bis sie ihre Flüssigkeit abgegeben haben.
- Petersilie fein hacken und mit Salz und Pfeffer unter die Pilzmasse mischen.
- Das Boeuf erwärmen und nochmals abschmecken. Man kann nun entweder die Pilzmasse direkt untermischen oder jeweils die geschöpften Portionen damit toppen.
Ich hoffe, meine Angaben sind verständlich und euer Boeuf ist so köstlich wie meines 🙂 habt ein wunderschönes Weihnachten!
Let’s talk „Beilage“ for a Moment
Da das Boeuf schon am Tag zuvor zubereitet werden kann, hat man die Möglichkeit sich bei den Beilagen oder den anderen Gängen ein bisschen mehr Zeit zu nehmen. Statt Stress und Hektik kann man die Vorbereitungen zelebrieren und gemeinsam bei Punsch und Weihnachtsliedern ENTSPANNT das Essen vorbereiten. Es bietet sich an, das Boeuf durch eine besondere Beilage noch ein bisschen festlicher zu machen. Da bereits Pilze und Karotten drin sind, ist es ja mehr die Kür. Es folgt ein kurzes Brainstorming :D.
Als Sättigungsbeilage eignet sich schon einmal eigentlich alles von Kartoffelgerichten über Spätzle bis zu Nudeln – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt 😉 zur Inspiration hier eine Liste:
- Ofen-, Salz- oder Pellkartoffeln
- Kroketten
- Kartoffelpüree
- Kartoffelknödel
- Semmelknödel/Serviettenknödel
- Walnussknödel
- Böhmische Knödel
- Tagliatelle
- Spätzle
- Cremiger Polenta mit Parmesan und Rosmarin
Als Gemüsebeilage:
- Rotkraut (hier geht’s zu Omas Spezialrezept)
- Rosenkohl mit Ahornsirup und Speck (oder mit Maronen)
- Bohnen im Speckmantel
- Pastinakenpüree (falls ihr das noch nicht probiert habt, MÜSST ihr es tun! Ganz normal wie Kartoffelpüree zubereiten und hineinlegen…es ist einfach so gut!)
- Erbsen (auch als Püree super)
- Kurz gebratener Romanasalat